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„Was lange währt … wird endlich gut“

Ein ungewöhnlicher Hospizbegleiter-Kurs geht zu Ende

Mit neunmonatiger Verzögerung konnte endlich ein im vergangenen Jahr begonnener Hospizbegleiter-Kurs abgeschlossen werden. Durch Corona mussten die Teilnehmenden über ein halbes Jahr pausieren, bis sie endlich wieder  – mit 3G und unter Einhaltung aller Coroanaregeln– weitermachen durften. Nun sind alle froh, es geschafft zu haben und den Hospizverein zukünftig unterstützen zu können.

Ursprünglich im Oktober vergangenen Jahres gestartet, sollten die fünf Wochenenden des „aktuellen“ Hospizbegleiter-Kurses eigentlich im Frühling diesen Jahres abgeschlossen sein. Doch der kurz darauf beginnende Lockdown bereitete allen Planungen, auch denen des Hospizvereins im Landkreis Roth, ein jähes Ende. Gerade eben mit coronabedingt verringerter Teilnehmerzahl  begonnen, musste der Kurs auf unbestimmte Zeit vertagt werden.

Um das große Interesse der elf Teilnehmenden dennoch aufrecht zu erhalten, hielt Kursleiter und Hospizkoordinator Dieter Steger in monatlichen Zoom-Treffen die Teilnehmenden bei der Stange, ließ erfahrene Hospizbegleiter aus ihrer praktischen Arbeit berichten, lud externe Referenten ein und bot im Sommer einen gemeinsamen „realen“ Ausflug an.

Mit Ende der großen Ferien wagten die verbliebenen neun Teilnehmer einen Neustart und stürzten sich mit großem Engagement in die restlichen vier Seminarwochenenden.

Sie lernten dabei viel über Kommunikation mit Schwerstkranken und Sterbenden, über die Wichtigkeit von Nähe und Distanz und wie man mit demenzkranken Menschen richtig sprich. Auch Grundsätze der Trauerbewältigung standen auf dem Lehrplan, sowie Betreuungsrecht und Spiritualität in der Sterbebegleitung. Eine Bestatterin war zu Besuch und eine Palliativ-Pflegefachkraft sowie ein Palliativarzt erzählten aus ihrer Arbeit. Ebenso mussten die Teilnehmenden ein kurzes Praktikum in einem Altenheim absolvieren.

Trotz des straffen und ambitionierten Programms gaben am letzten Tag fast alle Teilnehmer an, dass ihnen der Kurs - auch persönlich - viel gegeben hätte. Ja, mancher wünschte sich sogar – trotz der Gesamtdauer von fast einem Jahr – eine Verlängerung! Dies zeige, so Klaus Rettlinger (2. Vorsitzender des Hospizvereins) bei der Zertifikatübereichung:  „Dass es zwar ein „Corona-Jahrgang“ gewesen sei – aber auch ein (im positiven Sinne) ganz besonderer Jahrgang!“

So überrascht es nicht, dass die meisten Teilnehmer sich nun eine aktive Mitarbeit im Hospizverein vorstellen können.

Dies dürfte die Verantwortlichen im Hospizverein freuen, da die Dienste des Vereins weiterhin gut nachgefragt sind und zudem der eventuelle Bau eines neuen Hospizes in der Region den Bedarf an Hospizbegleitern nochmals weiter erhöhen würde.